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Elbseegeblubber

Es war im Dezember 2010. Es war einer dieser knackig kalten Tage, die es im letzten Dezember so gab. Es hatte mehrere Tage geschneit und der Schnee war liegen geblieben. Das ist ja in Düsseldorf äußerst selten. Unser Garten zu Hause glich einer Winterwunderwelt, die man nur selten sieht. Der eine mag das, der andere stöhnt erbittert, dass so etwas einfach nicht in eine Großstadt gehört. Wir lieben es. Ich hatte gehört, dass der Unterbacher See schon ein gutes Stück zugefroren war. Da es auch ein Sonntag war, der Tag, an dem wir eigentlich meistens zum Tauchen verabredet sind, zog es uns fast magisch an den See. Vielleicht war ja der Elbsee auch schon etwas zugefroren und man konnte Eistaucher sehen. Ins Wasser wollten wir nicht. Wir gehören zwar zu den Tauchern, die man fast das ganze Jahr über im See sieht, aber das war uns dann doch zu ungemütlich. Also mummelten wir uns schön ein und es ging los.

Elbsee Zufahrt tief verschneit
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Die Zufahrt zum See war tief verschneit und die Bäume am Wegesrand bogen sich unter ihrer schweren Schneelast. Das Tor hatte jemand geöffnet, was bei den Schneebergen sicher nicht so einfach war. Tatsächlich und damit hatten wir eigentlich gar nicht gerechnet, gab es zwei Taucher im Wasser. Eis war keines auf dem See. Wir machten einige Fotos von der verschneiten Landschaft und wollten eigentlich schon wieder weiter fahren, als erneut ein Auto heran fuhr. Die Autotür öffnete sich und heraus sprang ein gut gelaunter Taucher, offensichtlich so ein Hardcore Exemplar, das vor keinem Wetter zurück schreckt. Dann musste ich erst einmal richtig lachen. Er war komplett mit seinem Tauchanzug, einem Halbtrockenen bekleidet. Es fehlte eigentlich nur noch die Flasche auf dem Rücken und die Maske im Gesicht. Auch er musste dann lachen. „Ich wohne hier in der Nähe und dann habe ich mich schon zu Hause fertig angezogen. Dann friere ich hier nicht so,“ teilte er uns mit. Auf die Frage, ob es denn im Halbtrockenen nicht inzwischen zu kalt sei, war er sehr erstaunt. Er antwortete: „Das Wasser hat doch zwischen 4 und 7 Grad. Das ist doch in Ordnung so.“ Ich wollte dann natürlich wissen, ob er so auch wieder nach Hause fährt. Das hatte der Taucher allerdings nicht vor. Er hatte schon eine Tasche mit Wechselgarderobe dabei.

Das war wieder so eines der kleinen netten Erlebnisse, die man am Elbsee so immer wieder mal hat. Im Tauchanzug zum See fahren ist vielleicht gar nicht so ungewöhnlich. Ich kann mich an eine Freundin mit 18-jährigem Sohn erinnern, die, weil sie abgelegen wohnte, am Wochenende des öfteren mitten in der Nacht von ihrem Sohn per Telefon aus dem Bett geklingelt wurde und im Nachthemd und Bademantel bekleidet, ihren Sprössling mit dem Auto aus der Altstadt abgeholt hat. Schon witzig, wenn man sich vorstellt, was so in manchen Autos sitzen mag. In diesem Sinne

Eure Nessie