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Der Elbsee in der Presse

Gemeiner Wasserfloh hat mehr Gene als der Mensch

Rheinische Post Nr. 29 vom 04.02.2011; Ressort: HEU Gesellschaft

Berlin (dapd) Winzig klein und doch ungeheuer komplex: Der Wasserfloh hat im Tierreich die meisten Gene. Das Genom des nur wenige Millimeter kleinen Süßwasserkrebses, den Aquarienbesitzer als Fischfutter schätzen, enthält mindestens rund 31 000 Erbfaktoren, wie ein internationales Forscherteam im Magazin "Science" berichtet. Zum Vergleich: Das Erbgut des Menschen umfasst nur 23 000 Gene. 36 Prozent der bei dem Daphnia pulex entdeckten Erbanlagen sind von keinem anderen Organismus bekannt.


Elbsee ist jetzt Naturschutzgebiet 

von JENNIFER KOCH - zuletzt aktualisiert: 20.08.2010 - 07:34 (www.RP-Online.de)

Düsseldorf (RP) Die Stadt hatte mit ihren Bemühungen um mehr Naturschutz am Elbsee Erfolg: Der nördliche Teil des Sees wurde jetzt nach dem Landschaftsgesetz NRW als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Damit ist das rund 80 Hektar große Gebiet das zwölfte Naturschutzgebiet in Düsseldorf.

Bisher handelte es sich nur beim Westufer des Sees um ein Naturschutzgebiet, an den übrigen Ufern galt der Landschaftschutz. Konkret heißt die neue Einordnung: Die Flächen abseits der Wege dürfen nicht mehr betreten werden, ebenso die Inseln. Das Baden und Schwimmen war ohnehin bereits im Landschaftschutzgebiet verboten, außerdem das Nutzen von Booten, Surfbrettern oder ähnlichen Schwimmhilfen. Ausnahmeregelungen gelten für die am Elbsee beheimateten Wassersportler.

Kein Camping, keine Musik

Verboten ist außerdem das Führen von Hunden ohne Leine, Campen und das Betreiben von Modelbooten und -fluggeräten. Außerdem sollten Besucher keinen Lärm machen und keine laute Musik hören. Der Ordnungs- und Servicedienst wird in den kommenden Wochen am Elbsee kontrollieren, ob die Bestimmungen eingehalten werden. Dabei soll aber zunächst die Information über den neuen Status Schwerpunkt sein. Vor allem am kommenden Wochenende rechnet der OSD mit zahlreichen Besuchern am Elbsee.

An dem See leben seltene Wasservögel, unter anderem die Wasserralle, der Flussregenpfeifer und der Kiebitz. Im Winter sind weitere seltene Tiere zu Gast, dann kommen Fischadler, Rallenreiher und Trauerseeschwalbe zum Überwintern. Dem Schutz dieser Tiere komme eine zentrale Bedeutung zu, erklärt die Stadt.



Jetzt geht die Natur vor

von Dieter Schneider - zuletzt aktualisiert: 19.08.2010 (NRZ   www.derwesten.de)

Jetzt steht auch der nördliche Teil des Elbsees unter Naturschutz. Damit hat die Landschaftsschutzbehörde der Stadt der Tatsache Rechnung getragen, dass sich hier oft seltene Wasservögel sammeln.

Auf Anraten des Landesumweltamtes ist die Grenze noch weitere hundert Meter gen Süden gezogen worden, weil manche Vogelarten bis zu 300 Meter „Fluchtdistanz“ zum Menschen benötigen.

Gleichwohl will die Untere Landschaftsbehörde im neu ernannten Naturschutzgebiet Vereinssport zulassen. Dort existieren eine Ruderregattastrecke und eine Slalomstrecke für Kanuten, die im Sommer begrenzt zur Verfügung bleiben. „Das verträgt sich mit den Naturschutzgesetzen“, hatte Norbert Richarz, Vizechef des Gartenamtes, bei der Konzipierung eines bisher einzigartigen Schutz- und Nutz-Planes gesagt. Auch Angelstege gibt es am Nordufer.

Was verboten ist

Aber mit dem Grillen ist dort Schluss, und zwar ab sofort.

Nimmt man das neue Naturschutzgebiet und das alte am Ostufer, das „Dreiecksweiher“ heißt und auch den angrenzenden Wald umfasst, zusammen, sind gut drei Viertel des Sees jetzt geschützt. Darin liegen auch zwei Vogelinseln, die nicht mehr betreten werden dürfen.

Zu den insgesamt zehn Verbotsregeln im Naturschutz gehört außerdem: Nicht baden, schwimmen, tauchen, bootfahren! Keine Hunde frei laufen lassen! Keine Modellboote rumsausen lassen! Auf den Wegen bleiben! Und: Unnötigen Lärm vermeiden - „das“ Problem bei nächtlichen Sommerpartys schlechthin.

Doch der Elbsee bleibt auch weiterhin direkt zugänglich: Im beliebten Ostteil, der vom Parkplatz direkt erreichbar ist, wo ein Stück Infrastruktur geschaffen wurde und auch Boote liegen. Diese öffentliche See-Viertel ist im Wasser durch Balkenketten zu den ruhigeren Naturschutzzonen getrennt. Zum Dreiecksweiher im Westen hat sich dieser Kompromiss schon jahrzehntelang bewährt. Dort steht auch ein Aussichtsturm, von dem sich das schöne Fleckchen Natur - trotz benachbarter A46 - gut genießen lässt.

OSD geht auf Streife

Das neue mit Verboten belegte Stück Wasser und Uferzone ist rund 80 Hektar groß. Betrachtet man, was zumindest die Beamten tun, den Dreiecksweiher nebenan als eigenständiges Naturschutzgebiet, ist der Elbsee die zwölfte geschützte Fläche der Stadt Düsseldorf. Sie gilt nach der Gesetzeslage als sichergestelt für zunächst zwei Jahre. In diesem Zeitraum sollte sie in den Landschaftsplan offiziell eingetragen werden.

Wen es am Wochenende an den Elbsee zieht, sollte den neuen Naturschutz schon verinnerlicht haben: Der Ordnungsdienst der Stadt (OSD) geht Streife. Aber nicht Knöllchen stehen bei den Uniformierten im Vordergrund, sondern Information und Aufklärung über den Respekt vor Tier und Natur.



Hilden: Erholung - Der Elbsee ist Hildens Adria

Anwohner der Elb finden tagsüber keinen Parkplatz und abends keine Nachtruhe.


Hilden. Was gibt es Schöneres, als sich bei tropischen Temperaturen ins kühle Nass zu stürzen? Das sagen sich jeden Tag hunderte Badegäste, die den Elbsee und seine Ufer bevölkern. Obwohl das Baden dort im Landschaftsschutzgebiet verboten ist, pilgern scharenweise Familien herbei.

Plantschende Teenies und sich in der Sonne aalende Eltern sorgen für Verhältnisse wie an der Adria. Selbst von den überall aufgestellten Verbotsschildern lässt sich niemand abhalten. Obendrein quellen die Wanderparkplätze über, so dass sich der Verkehr längst in die angrenzenden Wohngebiete verlagert hat.

Düsseldorf und Hilden teilen sich die Zuständigkeit - auf dem Papier

Da sich die Städte Düsseldorf und Hilden den See teilen, ist das so eine Sache mit den Zuständigkeiten. So gehört der See mit seinen Ufern zu Düsseldorf, während Hilden für die Zufahrten zuständig ist.

Es existieren aber Zusagen der Verantwortlichen aus beiden Rathäusern, "ordnungsrechtliche Maßnahmen" in ihren jeweiligen Beritten treffen zu wollen. "Trotzdem hapert es augenscheinlich mit der Kooperation", findet die SPD-Ratsfraktion und hat im Stadtentwicklungsausschuss eine entsprechende Anfrage an die Verwaltung gerichtet.

"Derzeit stellt sich die Situation vor Ort mindestens so belastend dar wie im vergangenen Jahr", beklagt SPD-Ratsherr Manfred Böhm. "An den vergangenen Tagen, insbesondere am Wochenende, entstanden durchgängig Verkehrsbehinderungen durch rücksichtslos abgestellte Fahrzeuge im Bereich der vorderen Elb als und im Wendeplatz Elb/Breidenbruch."

Hinzu komme, dass neuerdings Motorrad- und Motorrollerfahrer auf dem Beidenbruch bis zum beschädigten Teil der Umzäunung fahren und damit die Zweiräder "nun sogar innerhalb des Landschaftsschutzgebietes abgestellt werden". Ordnungsrechtliche Maßnahmen, kritisiert Böhm, seien "zu den relevanten Zeiträumen" nicht feststellbar gewesen.

Badegäste feiern bis in den Morgen und fahren dann lautstark davon

Dass sich die SPD dem Thema erneut annimmt, erfreut vor allem die Anwohner. Die beklagen sogar den Verlust ihrer Nachtruhe durch grölende Badegäste: "Sie feiern dort bis in die Morgenstunden und brausen dann mit ihren Autos lautstark davon." Vom Müll, den sie zurücklassen, ganz zu schweigen.

Bürgermeister Horst Thiele weiß um die Probleme. "Das Ganze ist nicht neu", sagt er. "Und im Rahmen unserer Möglichkeiten kontrollieren wir das Gelände auch regelmäßig." Allerdings müsse er zugeben, dass sich die Situation gerade in den vergangenen heißen Wochen zugespitzt habe.

Eine Maßnahme, die jetzt sofort in Angriff genommen wird, und von der sich Thiele einiges verspricht, ist ein zweiter Zaun um die Elbhalbinsel. "Dann haben wir einen Zaun um den Zaun. Da sollte man meinen, dass das wirkt. Schließlich müssten dann zwei Zäune überwunden werden." Außerdem werde der Zaun verlängert und den kompletten Breidenbruch herunterreichen.